WÄRMEBILDTECHNIK

JAGDLICHE EINSATZGEBIETE

DIE NACHSUCHE


Im letzten Licht tritt der bestätigte Bock doch noch aus und schnell entschlossen fliegt die Kugel. Obwohl der Schütze gut abgekommen ist und sich der Einschuss hinterm Blatt befindet, läuft der Bock noch rund 50 Meter in Richtung Wald. Wer in dieser Situation eine Wärmebildkamera dabei hat, kann umgehend reagieren und in der Regel eine langwierige Nachsuche vermeiden.

Ein Wärmebildgerät kann keinen Hund bei einer notwendig gewordenen Nachsuche ersetzen. Sie kann jedoch die Nachsuche erleichtern, da in schwierigen Lichtverhältnissen Wild schneller ausgemacht werden kann.

EMPFOHLENE VORGEHENSWEISE


1. Kanzel gegen den Wind angehen. In Ruhe auf der Kanzel einrichten. Wärmebildkamera ein- schalten und griffbereit hinlegen.


2. Den Bock eindeutig ansprechen, überlegt für den Schuss entscheiden und zwar ausschließlich, wenn ein Kugelfang vorhanden ist.


3. Bricht der Schuss und sollte dann das Licht nicht mehr ausreichend sein, kann ein Blick durch die Wärmebildkamera (nicht mit dem dominanten Auge/Schuss-Auge) helfen, um zu sehen, wie sich der Bock nach dem Schuss verhält. Schweißt er oder läuft er „rund“ weiter?


Weiterer Vorteil: Es lässt sich genau sehen, an welcher Stelle der Bock gegebenenfalls in den Wald abspringt und die Stelle kann besser markiert werden. Auch in dieser Situation, wenn Wild nach dem Schuss flüchtet, kann die Wärmebildkamera ihre Stärken ausspielen. Größere Flächen wie Wiesen, Felder oder Altbestände im Wald können in kürzester Zeit abgesucht und das erlegte Stück Wild kann schneller gefunden werden. 
Zwar ist die Wärmebildkamera kein Allheilmittel für die Nachsuche und kommt auch an ihre Grenzen, wenn das Wild beispielsweise in Dickungen springt, aber sie kann die Nachsuche bei vielen Gelegenheiten entscheidend erleichtern.