Banner Website - Vorlage Liemke_(7)_30x30

Wärmebild & Schonzeit

Ein Bericht von Thomas Hofer

Als ich vor rund eineinhalb Jahren den ersten Testbericht zum Thema Wärmebildtechnikgeschrieben habe, wollte ich wissen: Eine Wärmebildkamera bei der Bergjagd, funktioniert das? Mittlerweile stellt sich diese Frage nicht mehr und bringt den Leser vielleicht sogar zum Schmunzeln, denn Wärmebildtechnik ist heute auch auf der Bergjagd nicht mehr wegzudenken.

Damals bot mir die Firma LIEMKE die Möglichkeit, das KEILER-50 PRO zu testen. Das ich nun das neue Flaggschiff das KEILER-2 testen durfte erfüllt mich natürlich besonderer Freude.

Hat man das KEILER-2 das erstmal vor sich, fällt einem natürlich als erstes das komplett neue Design auf. Normalerweise werden etablierte Produkte meist „nur“ technisch auf den neuesten Stand gebracht. Beim KEILER-2 hat sich jedoch LIEMKE der Herausforderung gestellt ein Produkt komplett neu zu überarbeiten.

Ein Risiko! Aber soviel sei vorweg verraten,  es hat sich ausgezahlt.
Das KEILER-2 hat mich von Beginn an durch seine kompakte und ergonomische Form überzeugt. Es ist wirklich ein nützliches Equipment im Taschenformat und findet ohne Probleme in jeder Jackentasche Platz. Durch die Handschlaufe die sich an beiden Seiten befindet ist es schnell  wieder griffbereit und mittels Schwenkschalter aus dem Standby Betrieb geholt. Bereits beim ersten Blick hindurch ist mir die verstellbare Augenmuschel angenehm aufgefallen. Man hat so jederzeit den perfekten Augenabstand für volles Sehfeld.

Ein Plus an Bildschärfe und Brillanz

Ohne auf die technischen Details und Werte einzugehen muss ich sagen, dass im Bezug auf Bildschärfe und Brillanz ein Riesenschritt gemacht wurde. Wildkörper sind sehr detailreich und scharf zu erkennen auch auf wirklich weite Distanzen. Das mittig platzierte Scrollrad berührt/bedient man beim Griff durch die Handschlaufe schon ganz intuitiv und kann aus einem Zoombereich von 2,7x - bis 14x (Digitalzoom) wählen.

Die Basisvergrösserung von 2,7x ist aus meiner Sicht sehr gut gewählt, denn auch auf weitere Distanzen kann damit sehr schnell Objekte erkennen und falls manchmal doch ein Zweifel besteht, ob das was man da gerade sieht vielleicht eine ruhende Gams oder doch nur ein Stein ist, dann ist mit einem schnellen Zoom gleich jeder zweifle aus dem Weg geträumt.

Beim Testen des KEILER-2 war meine größte Herausforderung wie kann ich dies jetzt in der Schonzeit im Winter in einem Bergrevier am besten machen? Schonzeit und Wärmebildtechnik wie geht das zusammen ?

Kurze Antwort ja es geht, denn jetzt mit Ende des Winter und des beginnenden Frühlings kann man den Umstand, dass Wild sich gern in exponierten Hängen oder Steilwänden aufhält auch dafür benutzen, um den Wildbestand zu ermitteln. Wie ist das Wild durch den Winter gekommen? Gab es einen großen Ausfall bei den Kitzen und Jährlingen oder hat eine Krankheit Einzug gehalten?

Auch hier bietet die Wärmebildtechnik einen enormen Vorteil. Besonders das Keiler-2 mit seinem 50-er Objektiv und seiner Bildschärfe ist geradezu wie dafür gemacht. Die enorme Detektionsreichweite von bis zu 2500m ist dabei von großem Vorteil, da man meist von einer Talseite auf die andere oder vom Talboden auf einen Berghang blickt. Eine Distanz von 500-2000m ist da schneller erreicht als man meinen mag. So ist ein schneller Schwenk über einen Hang schon meist ausreichend um zu wissen ob sich dort Wild befindet.

„ Wärmebildtechnik ist heute 

auch auf der Bergjagd 

nicht mehr wegzudenken. “

Mehr Details erkennen

Ich benutzte bei mir im Bergrevier meist den Bildmodus „white hot“. Auch wenn das Keiler-2 jetzt über neue Bildmodi verfügt, ist mir das am liebsten. Auch wenn die felsigen Gebiete eine große Herausforderung für die Wärmebildtechnik sind und so manches vermeintliche Wild sich im Nachhinein als Stein entpuppt. Aber auch hier konnte mich die verbesserte Detailschärfe überzeugen. Wildkörper sind als solche einfach nochmal schneller und besser erkennbar auch wenn sie teilweise durch Bäume, Äste oder Latschen verdeckt sind.

Einmal angesprochen kann dann das Wild mittels Spektiv genau beobachtet werden.
Auch wenn ich zugeben muss, dass besonderes bei schlechten Sichtverhältnissen oft ein 2-3 Blick durchs Keiler-2 nötig war, bis man das Wild dann wirklich mit dem Spektiv gefunden hatte.

Ohne Wärmebildtechnik wäre man oft nicht im Stande das gut getarnte Wild zu eräugen. Schon gar nicht mit dem Fernglas. Ein weiteres Zubehör für das Keiler-2 möchte ich euch ans Herz legen und zwar ist dies der  „Okular flip cover“.

Die Bedienung des kompakten KEILER-2 ist intuitiv und für Links- und Rechtshänder gleichermaßen bequem möglich – auch mit Handschuhen.

Denn besonders bei der Jagd am Berg oder im Bergwald ist es ja mal schnell passiert, dass das Objektiv wo dagegenschrammt und womöglich einen Kratzer bekommt.
Mit dem Flip Cover ist das Objektiv perfekt geschützt ohne Abstriche zu machen im Bezug auf schnelle Einsatzbereitschaft.

Am Ende kann ich somit sagen, dass Wärmebildtechnik mittlerweile dem Jäger über das ganze Jahr hinweg eine gute Unterstützung im Revier bietet. Egal ob während der Jagd oder in der Schonzeit und egal ob im Feld- oder Bergrevier.
Denn was dem einen sein Stein- und Gamswild ist, ist dem einem sein Reh- und Niederwild.

Nun freue ich mich auf die kommende Jagdsaison. Die Birkhahnjagd jetzt im Frühjahr und dann die bald darauffolgenden Bockjagd, denn ich glaube bislang habe ich nur an der Oberfläche gekratzt im Bezug was so alles im Keiler-2 steckt!