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Testbericht: LIEMKE LUCHS-1

Sehen wie ein LUCHS

LIEMKE ist seit Jahren für sehr gute Wärmebildgeräte bekannt. Nun hat die Firma ein Wärmebildvorsatzgerät „Made in Germany“ auf den Markt gebracht. JÄGER- Autor Eike Mross hat es sich angeschaut.

Der LUCHS-1 wird in Deutschland gefertigt und sieht ganz anders aus als andere Geräte asiatischer Produzenten. Bereits der Prototyp machte eine gute Figur. Doch das Seriengerät toppte die Leistung noch einmal.

Des Nachts auf der Pirsch hilft mittlerweile nicht nur mehr der Mond. Mit dem LUCHS-1 stellt JÄGER-Autor Eike Mross den Schwarzkitteln nach.

Zweifache Verwendung

Der LUCHS-1 ist ein Dual-Use Gerät, das bedeutet, es kann sowohl als Handgerät, als auch als Vorsatzgerät genutzt werden. Seinen Haupteinsatz wird es aber vor dem Zielfernrohr finden. Es hat eine 35mm manuell fokussierbare Frontlinse mit einem guten Deckel. Dieser kann fest ver- schlossen werden und klappt beim Öffnen nach oben. Es wiegt mit einem Rusan oder Smartclip Klemmadapter 747 Gramm. Allerdings ist das Aluminiumgehäuse sehr robust und witterungsbeständig. Es besitzt einen internen Akku. Dieser wird über USB-C geladen und hält bis zu neun Stunden. Das hat den großen Vorteil, dass ich es bei der Pirsch die gesamte Zeit angeschaltet oder im Standby lassen kann. Denn nach dem Hochfahren kalibriert jedes Gerät erst einmal und in der Zeit lässt sich kein sicherer Schuss antragen. Das bedeutet gleichzeitig, dass das Gerät nicht shutterless ist, von Zeit zu Zeit kalibriert der Sensor und das Bild bleibt für eine Sekunde stehen. Dies geschieht allerdings sehr schnell und leise. Der VOx-Detektor hat eine gute Auflösung von 640x512 Pixel. Zur sehr guten Abbildungsleistung trägt der Pixel Pitch vom 12 μ bei. Wärmequellen sind sehr scharf abgegrenzt und Temperaturunterschiede werden fein angezeigt. Dadurch sind Äste oder Gräser vor dem Wild gut erkennbar, wenn die Schärfe richtig eingestellt ist. Das Sehfeld wurde verbessert, es sind 22 Meter Sehfeld auf 100 Meter Entfernung. Im Zielfernrohr ist der Bildschirm auch nicht nur als Quadrat zu sehen, sondern er füllt rechts und links das Bild größer aus, wodurch der Jäger mehr Überblick hat.

Waidmannsheil: Während des Testzeitraumes wurden 15 Sauen mit dem Wärmebildvorsatz erlegt.

Handhabung

Ebenfalls neu ist der An- und Ausschalter. Dieser befindet sich an der linken Seite. Es ist ein Flügelschalter mit drei Stellungen. Off, S und On. Das „S“ steht für Standby. Durch diesen Schalter lässt sich von außen erkennen, ob das Gerät an- oder ausgeschaltet ist. Es kann außerdem bei absoluter Dunkelheit bedient werden. Die Bedienung ist absolut leise. Oben auf dem LUCHS-1 sind drei große Tasten angebracht. Diese lassen sich individualisieren. So kann die Tastenbelegung im Menü verändert werden. Das Gerät kann Fotos und Videos aufzeichnen, die im internen 32GB großen Speicher abgelegt werden. Selbstverständlich kann das Gerät ein Netzwerk erzeugen, worüber sich ein Smartphone per App verbinden lässt. Wie alle digitalen Vorsatzgeräte muss auch der LIEMKE LUCHS-1 eingeschossen werden. Dafür gibt es ein Einschießmenü. Es ist möglich, der LUCHS-1 auf drei unterschiedliche Zielfernrohre einzuschießen. Das Einschießmenü zeigt einem die Klickverstellung in Zentimeter genau an. Es war bei zwei unterschiedlichen Waffen jeweils nur eine kleine Korrektur notwendig, danach konnten Streukreise von drei bis vier Zentimeter auf 100 Meter geschossen werden. Auch nach dem Ab- und Aufsetzen des Vorsatzgerätes waren die Treffer wiederholgenau. Das bestärkte das in das Vorsatzgerät gewonnene Vertrauen.

Bedienung

Die Größe des Menüs lässt sich anpassen, damit man auch bei Zielfernrohren mit einer hohen Grundvergrößerung alles gut erkennen kann. Auch die Akkuanzeige ist mittig angeordnet, damit auch bei achtfacher oder höher Vergrößerung der Akkustand immer im Blick ist. Die Detektionsreichweite beträgt 1750 Meter. Eingeschossen und mit gejagt wurde der LUCHS-1 auf einem Zeiss HT 2,5-10x50. Durch die sehr gute Abbildungsleistung kann auch die zehnfache Vergrößerung noch problemlos genutzt werden. In der Praxis hat mich der LIEMKE LUCHS-1 in jeder Situation überzeugt. Innerhalb des Testzeitraums konnten zwölf Sauen auf der Pirsch und drei vom Ansitz aus erlegt werden. Es gab keine Situation, in der ich mich beim Schuss nicht sicher gefühlt hätte. Nahezu alle Sauen lagen im Knall. Der weiteste Schuss betrug 170 Meter auf einen 60 Kilogramm Überläufer. Und auch dort saß der Treffer perfekt.

Fazit

LIEMKE hat mit dem LUCHS-1 ein sehr praxisorientiertes Gerät auf den Markt gebracht. Die Bedienung ist einfach und sehr intuitiv und der Akku, sowie die Abbildungsleistung haben mich positiv überrascht. Es ist mit 3950 Euro UVP zwar nicht ganz billig, allerdings bietet es sehr viel für die Preisklasse. Zusätzlich gibt es für dieses Gerät den Service und direkte Ansprechpartner in Deutschland. Ich bin mit dem Gerät rundum zufrieden.

Dieser Artikel wurde mit freundlicher Unterstützung des JÄGER-Magazins zur Verfügung gestellt.

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DAS BESTE VON LIEMKE

Die LIEMKE Wärmebildkameras zeichnen sich durch ihre beeindruckende Detailschärfe aus und sind für passionierte Pirsch-, Wald- & Feldjäger die perfekte Wärmebildoptik. Wärmequellen lassen sich in verschiedenen Farbmodi darstellen und bis zu 4-fach digital vergrößern. Mit ihrer hohen Detektionsreichweite ermöglichen die Wärmebildgeräte von LIEMKE auf nahezu jede Entfernung ein detailscharfes Bild. Per Kabel oder WiFi-Funktion können die Bilddaten der Wärmebildkamera auf Ihr Android®- oder Apple®- Endgerät übertragen oder aufgezeichnet werden.