DLRG_Hintergrund_V2_30x30Story_DLRG_Banner_Mai_2024_30x30

DAS UNSICHTBARE SICHTBAR MACHEN

Vermisstensuche mit dem KEILER-1

Im Wasser und an Land vermisste Menschen aufspüren und somit Leben zu retten, das ist eine unserer Aufgaben als DLRG Ortsgruppe Schweich e.V.

Als Teil der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft versuchen wir uns immer weiterzuentwickeln und den einsatztaktischen Wert zu erhöhen, um Menschen schneller helfen zu können.


Auf der Suche 


Bei der Suche nach Vermissten hilft unsere Einheit seit einigen Jahren sowohl in der Verbandsgemeinde Schweich aber auch im Landkreis Trier-Saarburg.

Um diese Einsätze mit entsprechendem technischem Gerät zu unterstützen, kamen Unterwasserdrohnen, Drohnen und Nachtsicht- sowie Wärmebildkameras in die engere Auswahl. Da Unterwasserdrohnen und Drohnen allgemein, wenn sie vernünftig ausgestattet sein sollen, schnell im fünfstelligen Bereich bei der Anschaffung liegen, war diese Option zügig verworfen. Wir sind, wie alle DLRG-Ortsgruppen, ein eigenständiger Verein und finanzieren uns ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.

Eine Anschaffung in dieser Größenordnung war somit unmöglich.

Einsatz abseits des Waldes


Durch einen familiären Kontakt zu einem Jäger verfestigten sich unsere Überlegungen somit auf eine Nachtsicht- und/oder Wärmebildkamera. Durch den Kontakt erhielten wir die Möglichkeit mit einer Wärmebildkamera älteren Semesters ein paar Tests und Übungen durchzuführen. Kurz darauf wurden wir zu einem Realeinsatz alarmiert nach welchem uns klar war, mit einer Wärmebildkamera hätten wir die Person vermutlich noch schneller finden können.

Daraufhin nahmen wir Kontakt mit der Firma LIEMKE auf. In einem recht ausführlichem Gespräch wurde abgesteckt welche Wärmebildkamera unseren Bedürfnissen am besten gerecht wird und landeten beim KEILER-1.
Wir möchten uns bei der Firma LIEMKE für ihr Entgegenkommen bedanken, durch welches in Verbindung mit einer weiteren Spende die Anschaffung des Wärmebildgeräts möglich war.

Die Beratung war bestens und wir erhielten zudem eine Einweisung in das Gerät bei uns vor Ort, bei der die Einsatzkräfte die technischen Möglichkeiten des KEILER-1 ausprobieren konnten.


Von der Theorie in die Praxis


Der KEILER-1 soll vorrangig bei Personensuchen im und am Wasser, aber auch an Land eingesetzt werden. Im Gegensatz zu einer Drohne wird hier lediglich ein „Bediener“ benötigt, welcher in kurzer Zeit ein sehr großes Gebiet detektieren kann. Wir haben hierzu bereits zwei Übungen durchgeführt. Bei der ersten, Anfang des Jahres nutzten wir die Wärmebildkamera bei der Absicherung des Neujahrsschwimmens in Daun, um herauszufinden wie lange ein Körper der auskühlt noch auf dem Wasser erkennbar ist und wie deutlich man überhaupt Personen auf dem Wasser erkennen kann.

Bei der zweiten größeren Übung mussten unsere Einsatzkräfte vom Rettungsboot aus eine Vermisstensuche unterstützen und mit der Wärmebildkamera die umliegenden Flächen an Land und in den Weinbergen absuchen bzw. detektieren. Hierbei konnte die vermisste Person dann ausgemacht werden. Die zweite Herausforderung bestand darin die landgebundenen Einsatzkräfte in der Dunkelheit mit Hilfe der Wärmebildkamera zu der vermissten Person zu führen.


Leben retten mit Wärmebild


Alles hat außergewöhnlich gut funktioniert. Von der Bedienbarkeit über das unglaublich gestochen scharfe Bild, bis hin zur praktischen Anwendung, bietet die Kamera alles was wir brauchen, um bei der nächsten realen Vermisstensuche oder anderen vergleichbaren Einsätzen eine sehr gute technische Unterstützung zu haben, die unseren einsatztaktischen Wert deutlich steigert und hoffentlich hilft Menschenleben zu retten.